Verräumlichung von Relevanz

Die Entstehung der Bayerischen Ostmark in der Weimarer Republik

Das Projekt ging der Frage nach, wie die föderale politische Ordnung der Weimarer Republik die Verräumlichungsprozesse beeinflusste, die zur Benennung der Region an der Ostgrenze Bayerns als "Bayerische Ostmark" zwischen 1918 und 1933 geführt haben.

Die Bayerische Ostmark als Idee eines 20-Kilometer-Streifens an der bayerischen Ostgrenze (aus: Patrick Reitinger, Verräumlichung von Relevanz, Münster 2023, S. 345)
Die Bayerische Ostmark als Idee eines 20-Kilometer-Streifens an der bayerischen Ostgrenze (aus: Patrick Reitinger, Verräumlichung von Relevanz, Münster 2023, S. 345)

Die "Bayerische Ostmark" ist bisher vor allem als Bezeichnung für den gleichnamigen NS-Gau bekannt, der zwischen 1933 und 1942 als Verwaltungseinheit der NSDAP fungierte und die Kreise Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern an der bayerischen Ostgrenze zur Tschechoslowakei umfasste. Im Rahmen des Projekts wurde erstmals aus der Perspektive der Historischen Geographie nach den gesellschaftlichen, politischen und geographischen Zusammenhängen in der Weimarer Republik gefragt, die zwischen 1918 und 1933 zur Benennung der Region an der Ostgrenze Bayerns als "Bayerische Ostmark" geführt haben.

Die Ergebnisse des Projekts wurden 2022 in der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg als Dissertation vorgelegt und sind als Monographie in der Reihe "Historische Geographie/Historical Geography" im LIT Verlag veröffentlicht. Die Arbeit wurde 2023 mit dem Otto-Meyer-und-Elisabeth-Roth-Preis für hervorragende Dissertationen über Themen des ländlichen Raums in Franken ausgezeichnet.